Hessische Marine

Samstag, 16. April 2011

DT#1: Der Abgesang - Teil 1

Ideen und Stage 1
Es war wohl so im Januar des Jahre 2005, als ich zusammen mit Maike und Simonetta meine ersten Geocache gefunden hatte. Die Tatsache ist jetzt nicht unbedingt etwas Besonderes, denn ich glaube ziemlich viele Leute haben das so oder so ähnlich gemacht. Was daran erwähnenswert ist, ist eher das Datum. Zu früh, um als petlingjagender Dauer-Powercacher Dosen zu suchen und viel zu spät, um als Cacher-Urgestein zu gelten. Ich glaube mich entfernt daran erinnern zu können, dass man damals zum Cachen ging, weil es einem Spaß machte. Naja, eigentlich ging man damals nicht einfach zum Cachen, sondern man suchte sich auf bestimmten Webseiten einen Cache heraus und versuchte anschließend ihn zu finden. Selbst wenn es der nächstgelegene Cache war, musste man da schon mal so 20 Minuten im Auto verbringen.
Nachdem ich dann so etwa 35 von diesen Dingern gefunden hatte, dachte ich, es sei doch auch mal an der Zeit der Community etwas zurückzugeben. Ich wollte also einen eigenen Cache legen. Ich hätte also ein Filmdöschen (der Vorfahre des gemeinen Petlings) mit einem Logbuch bestücken und einfach verstecken können. Dumm nur, das mir da mein eigener Anspruch in die Quere kam, den Leute etwas geben zu wollen, dessen Suche mir selbst etwas gegeben hätte. Also, ein Nachtcache musste es sein! Da ich zu diesem Zeitpunkt schon die wahnsinnige Anzahl von 7 Nachtcaches gefunden hatte, kannte ich mich da also auch schon richtig gut aus und schon am nächsten Tag stand das Konzept für meinen 3 Stationen-Multi-Nachtcache mit ellenlanger Story und als Krönung eine nervenzerfetzend spannende Reflektorstrecke mit 11 busrücklichtgroßen Reflektoren. Kurz bevor ich das Listing dann zu einem Approver (so hießen früher die Reviewer) schickte, machte ich einen großen Fehler: GCKTVE!
Auch wenn es der eher verhaltene Logeintrag von damals nicht wiederspiegelt, dieser Cache hat mein damaliges Geocacherweltbild ins Wanken gebracht und ließ mich natürlich den 3 Stationen-Busrücklicht-Story-Cache in den Boden stampfen, denn wer braucht schon eine Story in der Cachebeschreibung, wenn man 8 Stunden unter körperlicher Anstrengung nachts im Wald unterwegs ist, entsteht schon genug Wirres im Kopf. Wer da noch was Geistreiches über sich ausgegossen haben möchte, der soll sich halt ein Buch kaufen und nebenher große Reflektoren suchen.
Also wurden mal schnell einige Regeln zur freiwilligen Selbstkontrolle bei meinem ersten Nachtcache aufgestellt:
1. Ein guter Nachtcache hat mindestens 12 Stages
2. Ein guter Cache ist ohne Cachebeschreibung zu finden
3. Neben den "Musts" (z.B. "suche einen Reflektor", "folge der Reflektorstrecke" usw.) ist jede Stage etwas Neues.
3a. Von anderen Ownern kopiert, wird nur in Ausnahmefällen
4. Busrücklicht ist nicht die adäquate Reflektorgröße für einen guten Nachtcache.

Mit diesen Grundsätzen im Kopf ging es dann die nächsten 3 Wochen in den Wald um schöne Plätze für die Stages zu finden, die nicht mit Jäger- und Wildtrampelpfaden kollidieren, eine möglichst "runde" Strecke ergeben und Ideen vor Ort zu sammeln.
Es ist schon interessant, dass doch eine ganze Menge mehr an Verstecken in Frage kommt, wenn man einmal in den "Fies-Modus" umgeschaltet hat. Die eigentlich geplante Bachüberquerung habe ich allerdings wieder aus dem Cache genommen, da ich die Verhältnisse dort (Hoch- und Niedrigwasser, Brenneseln, Schlamm und kurzzeitig mal die abhanden gekommene Brücke in 3 km Entfernung für die Wasserscheuen, dann doch zu wenig kalkulierbar fand).
Die Lage von Stage 1 habe ich dann tatsächlich aus dem Busrücklichtercache übernommen, allerdings mit doch "etwas" kleineren Reflektoren.Meine erste Idee die Koordinaten in einem PVC-Schlauch einzuknoten und diesen an einem umgefallenen Baum festzuschrauben, hat sich übrigens nicht bewährt, da der Schlauch innerhalb einer Nacht von den Waldbewohnern aufgefressen wurde. Der nächste Ansatz des Aufklebens auf ein Aluminiumrohr und dieses dann in eine Höhlung in den Baum zu stecken war dann gut für 5 Jahre. Offensichtlich schaffen es die kleinen Nager nicht das Rohr herauszuziehen und können so mit ihren Zähnchen keinen Schaden anrichten.

Wird fortgesetzt...